Hammams, Dampfbäder
Orte der Entspannung und Begegnung
Die
öffentlichen Dampfbäder Marokkos, Hammams genannt, sind auch für Touristen eine gute
Alternative zur Hoteldusche. Die Hammams dienen nicht nur der Entspannung und Reinigung
des Körpers, sondern sie sind auch Orte der Begegnung mit der für uns fremden Kultur. Es
gibt keinen besseren Ort, um mit den einheimischen Marokkanern in Kontakt zu kommen. Im
arabischen Kulturkreis gilt das Hammam auch als Zentrum der sozialen Kontakte. Hier
können Sie sich aber auch mal richtig abschrubben und Ihre müden Knochen massieren
lassen.
Jeder Ort hat mindestens ein Hammam in der Innenstadt.
Allerdings sind diese Hammams meist sehr schwer zu finden. Einige besitzen weder Schilder
noch andere Hinweise, andere besitzen nur auf die Hauswand gemalte Piktogramme
(stilisierte Darstellungen von Männern und Frauen). Eine Nachfrage beim örtlichen
Fremdenverkehrsbüro hilft hier sicherlich weiter. Oft gibt es getrennte Hammams für
Männer und Frauen, während es in anderen Orten für jedes Geschlecht eigene Tage oder
Öffnungszeiten gibt (zum Beispiel vormittags für Frauen und nachmittags für Männer).
Sie müssen eigene Toilettenartikel und auch Handtücher mitbringen, da nur sehr wenige
Hammams auch Handtücher verleihen. Die Kosten für einen Besuch liegen bei ungefähr 5
Dirham. Eine Massage kostet circa 15 Dirham zusätzlich.
Die Hammams gehen auf die römischen Bäder als ihre Vorgänger zurück. Während die
Römer allerdings riesige zentrale Bäder errichteten, bauten die Araber viele kleine,
über die Stadt verteilte Bäder. Der Überlieferung nach hat Mohammed gesagt, dass die
Wärme eines Hammams die Fruchtbarkeit fördert. Da sich die Anhänger Mohammeds reichlich
vermehren sollten, haben sie dieses Vergnügen gerne angenommen.
Übrigens:
Nachdem das Hammam zunächst für Frauen verboten war, wurde es immer mehr zu einem
sozialen Treffpunkt. Das Hammam wurde so wichtig im sozialen Umgang der moslemischen
Frauen, dass ein Verbot des Hammam-Besuches durch den Ehemann einen Scheidungsgrund
darstellte.
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