MAROKKO
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Allgemeines | Telefonieren | Geschichte | Wirtschaft |
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Verhalten | Adressen | ||
Allgemeines Marokko nimmt mit seinen 710.850 Quadratkilometern (incl. Westsahara, dem früheren Kolonialgebiet Spanisch-Sahara im Süden) eine Fläche ein, die fast zweimal so groß ist wie die Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Die Einwohnerzahl liegt bei ca. 27 Mio. (Stand 12.1999). Die Landessprachen sind Arabisch, Französisch und verschiedene Berberdialekte Marokko ist ein Land der Extreme. Diese Extreme betreffen die Menschen, die Landschaften und das Klima. In Marokko finden sich zum Einen sehr stark entwickelte Städte, vor allem an der Atlantikküste (z.B. Casablanca) und auch Städte im Hinterland, die sich Ihren mittelalterlichen Charme bewahrt haben. Auf dem Lande haben Sitten und Gebräuche die Jahrhunderte überdauert und als Mitteleuropäer kommt es einem wie ein Zeitsprung in die Vergangenheit vor. Obwohl Marokko nur durch die Straße von Gibraltar von Europa getrennt ist, hat es einen ganz eigenen Charakter, der auch hauptsächlich durch die islamische Kultur geprägt ist.Eine große Anziehungskraft geht von den Labyrinthen der Königsstädte >>Marrakech, >>Fes, >>Meknes und >>Rabat aus. Der große Reichtum der königlichen Paläste steht hier im starken Gegensatz zu den historischen médinas und der Armut der Bewohner. Die Zeitverschiebung beträgt MEZ (Mitteleuropäische Zeit)
-1 Stunde, |
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Telefonieren Es existieren Münz- und Kartentelefone. Telefonkarten sind in einigen Tabakgeschäften oder in den Postämtern erhältlich. Die Vorwahl von Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Marokko lautet 00212. Die detaillierte Vorwahl-Liste der einzelnen marokkanischen Städte erhalten Sie hier. Wenn Sie von Marokko aus telefonieren möchten, gelten
folgende Vorwahlnummern: 00 49 + Ortsvorwahl ohne führende Null. 00 43 + Ortsvorwahl ohne führende Null. 00 41 + Ortsvorwahl ohne führende Null. |
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Geschichte Ab ca. 15000 v Chr. breitete sich die neolithische Kultur im Maghreb von Osten her aus. Bis zum 5. Jahrtausend v. Chr. entwickelte sich hieraus eine primitive Kultur aus Ackerbauern und Viehhirten. Entlang der marokkanischen Küsten des Mittelmeeres und des Atlantik bildeten sich Siedlungen der Karthager. Da einige dieser Siedlungen immer größer wurden und auch durch Ihre Lage immer mehr an Einfluss gewannen, wurden die griechischen und später die römischen Herrscher auf diesen Landstrich aufmerksam. Nach den punischen Kriegen wurde dieses Gebiet von den Römern annektiert. Es bildeten sich kleine Zentren römischer Kultur z.B. in >>Volubilis. Nachdem sich die Römer im Jahre 253 n. Chr. zurückgezogen hatten, wurde die Herrschaft von den Vandalen und anschließend von den Byzantinern übernommen.
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Im Jahre 698 wurden
die Byzantiner durch Oqba bin
Nafi al Fihri besiegt und vertrieben. Er brachte die islamische Religion aus dem fernen
Arabien bis an den Atlantik. Die verschiedenen Berberstämme rebellierten im Jahre 740
gegen die Araber und ein schiitischer Flüchtling aus Damaskus mit Namen Moulay Idriss wurde im Jahre 787 zum
Imam (Führer der Gläubigen) der
Marokkaner. Nach seiner Ermordung übernahm sein Sohn Moulay Idriss II im Alter von 11 Jahren den Thron.
Dieser gründete die Stadt >>Fes und
errichtete die erste Universität.Nach den Tod von Moulay
Idriss II zerfiel der Staat wieder in kleine Fürstentümer bis die Almoraviden, ein Berberstamm aus
Mauretanien, die Macht gewannen. Im Jahre 1062 wurde die Stadt >>Marrakech
als Hauptstadt des Almoravidenführers Youssef bin Tachfin gegründet, dessen
Einflussbereich sich bis nach Saragossa in Spanien erstreckte.
Nach den Almoraviden kamen die Almohaden an die Macht und
errichteten eine einheitliche Herrschaft über den gesamten Maghreb. Der dritte Almohadenherrscher Yacoub
al-Mansour gründete die neue Hauptstadt >>Rabat
und führte sein Reich zur Blüte. Die östlichen Provinzen strebten aber nach
Unabhängigkeit, so daß der Maghreb
wieder in seine z.T. noch heute bestehende Teile Tunesien, Algerien und Marokko zerfiel.
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Nach der
Herrschaft der Almohaden kamen
zunächst im Jahre 1248 die Meriniden
und anschließend im Jahre 1465 die Wattasiden an die Macht. Aufgrund europäischer
Expansionspolitik gründeten zunächst Portugal und dann auch Spanien einige Bastionen
entlang der Mittelmeerküste. Im Jahre 1578 wurden die Portugiesen von den Saadiern mit Ihrem Führer Ahmed
al-Mansour besiegt, die wiederum von den Alawiten (Alouiten) im Jahre 1660 abgelöst wurden.
Der Alawitenführer Moulay
Ismail errichtete seine Hauptstadt >>Meknes
und regierte dort von 1672 bis 1727. Er soll Berichten zufolge ca. 800 Kinder gezeugt
haben, so daß nach seinem Tod aufgrund von Thronfolgestreitigkeiten das Land wieder in
die Bedeutungslosigkeit zurückfiel.In der Folge hatte Marokko mit inneren Unruhen und Instabilität zu
kämpfen. Die in Europa mächtig werdenden Franzosen besetzten zunächst Algerien und
errichteten zusammen mit den anderen Europäern eine "internationale Verwaltung"
in Tanger. Im März 1912 wurde Marokko französisches Protektorat. Die Franzosen bauten
die Infrastruktur aus und >>Rabat wurde
Hauptstadt.
Im zweiten Weltkrieg nahm der Nationalismus in Marokko zu. Im Jahre 1943 verlangte die nationalistische Partei mehr Rechte für Marokkaner und die Unabhängigkeit von Frankreich. |
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Sultan Mohammed V unterstützte die Unabhängigkeitsbewegung und wurde daraufhin von Frankreich abgesetzt. Im Jahre 1955 kehrte Mohammed V nach Marokko zurück und ernannte sich nach der Erlangung der vollständigen Unabhängigkeit im Jahre 1956 zum König. Als er starb, wurde sein Sohn Hassan II im Jahre 1961 König von Marokko. Als sich im Jahre 1975 die Spanier aus der Kolonie Westsahara zurückzogen, schickt König Hassan II 350.000 unbewaffnete Marokkaner in das Gebiet Westsahara, um dieses für Marokko einzufordern. Im Jahre 1995 wurde das durch die UN eingeführte Referendum (auch Lybien und Algerien beanspruchten das besetzte Gebiet) über das Gebiet Westsahara bis auf weiteres aufgeschoben. | |||
Im Jahre 1999 starb König Hassan II an einer Herzattacke. Seitdem führt sein Sohn Mohammed VI das marokkanische Königreich an. Vor dem Parlament tritt Mohammed VI für eine klare Trennung der Gewalten ein. Dieses läuft auf eine Schmälerung seiner eigenen Machtbefugnisse heraus. Denn nach dem bisherigen System hat der König entscheidenden Einfluss auf die drei Gewalten der Gesetzgebung, der Justiz und der Regierung. |
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Wirtschaft
/ Bevölkerung Marokko besitzt das große Vorkommen an Phosphat, Eisen, Blei, Magnesium und Zink. Weitere Haupteinnahmequellen sind die Landwirtschaft (Getreideanbau und Viehzucht), die Fischerei und der Tourismus. Der Sektor des Handwerks wächst außerdem stetig an. Den größten Anteil der Bevölkerung stellen die Berber, gefolgt von den Arabern (10%). Über 50% der Menschen sind unter 20 Jahren alt. In den Berggebieten und Teilen der Wüste trifft man überwiegend nur auf Berber.Einwohner, welche sich kein Motorfahrzeug leisten können, benutzen Pferde, Esel, Maultiere oder Kamele als traditionelle Transportmittel. Weitere Verwendung finden diese in Gegenden, die mit einem Motorfahrzeug nicht oder nur schlecht zu befahren sind. Marokko richtet sich vor allem nach Frankreich und sucht den Anschluß zur EU. Aus diesen Gründen ist man dort sehr westlich orientiert. |
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Über zwei Drittel der Marokkaner leben in den großen Städten. Die am dichtesten besiedelten Städte sind >>Casablanca: 2,9 Mio., >>Marrakech: 1,4 Mio., >>Rabat: 1,3 Mio. und >>Fes: 1,0 Mio. |
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Geographie Marokko erstreckt sich über ca. 710.850 Quadratkilometer (einschl. Westsahara) und es existieren vier Bergketten: Das Rif-Gebirge im Norden, dessen höchster Gipfel 2.200m hoch ist, der mittlere Atlas, der sich von Nordosten bis zum Südwesten erstreckt, der hohe Atlas östlich von Agadir, dessen höchster Gipfel 4.165m hoch ist und der Anti-Atlas im Süden. Die Flüsse führen teilweise im Sommer gar kein Wasser, wobei sie sich aber durch schmelzenden Schnee schnell in reissende Fluten verwandeln können. |
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Währung Die marokkanische Währung ist der Marokkanische Dirham (DH oder MAD). Dieser ist unterteilt in 100 centimes. Es sind 10, 20, 50, 100 und 200 DH Noten und 5, 10, 20 und 50 centime Münzen im Umlauf. Reise- und Euroschecks können bei Banken und an den Wechselschaltern grosser Hotel eingetauscht werden. In den größeren Städten gibt es Bankautomaten, bei denen Sie mit EC-Karte und Ihrer Geheimnummer Geld erhalten. In internationalen Hotels und besseren Restaurants können Sie auch mit Kreditkarte bezahlen (EUROCARD, VISA). Wechseln Sie kein Geld bei Privatleuten auf der Straße. Dies ist illegal. Bei einer Bank oder den offiziellen Wechselstuben wird keine Gebühr erhoben. Sie erhalten eine Quittung, mit welcher Sie am Reiseende Ihr marokkanisches Geld wieder in die ursprüngliche Währung umtauschen können. Die Ein- und Ausfuhr der marokkanischen Währung ist verboten. Wechselkurse (Stand Januar 2002): 1 Euro entspricht 10,16 DH, 10 DH entsprechen 0,98 Euro 1 Euro entspricht 10,16 DH, 10 DH entsprechen 0,98 Euro 1 CHF entspricht 6,90 DH, 10 DH entsprechen 1,44 CHF |
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Klima In den Sommermonaten fallen im Mittleren Atlas und im Rif-Gebirge kaum Niederschläge, wobei hier im Winter die Niederschläge wesentlich häufiger sind als in den sonstigen Gebieten. Die Regenzeit dauert von November bis in den Januar (teilweise sogar bis in den März). Im Gebirge können die Temperaturen im Winter bis -20°C und auch darunter fallen. Die Straßen können hier wegen Überschwemmungen oder Schnee unbefahrbar werden. Die atlantischen Küstengebiete sind wegen der atlantischen Luft meist mild, im Winter jedoch naß und kalt. An der Nordküste sind die Sommer warm und die Winter regenreich und kühl, ein mediterranes Klima eben. Hinter den Gebirgsketten in Landesinneren begegnet man einem marokkanischen Wüstenklima mit kalten Nächten und heißen, trockenen Tagen. In den Sommermonaten sollte man Abstecher in die Wüste lieber bleiben lassen. Temperaturen im Jahresdurchschnitt:
Weitere Informationen zum Klima in Laufe des Jahres erhalten Sie hier. |
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Essen Die traditionelle marokkanische Eßkultur wird nach wie vor zu Hause geprägt. Die Küche ist daher einer der größten und wichtigsten Räume im Haus. Marokko hat keine Restauranttradition, denn auswärts essen gehört nicht zum Alltag der Marokkaner. Während des französischen Protektorates entstanden zwar die ersten Restaurants in den großen Städten, aber mit Spitzengastronomie kann Marokko nicht dienen. Die Hauptgerichte bestehen meistens aus einer bunten Palette von tajines (Schmorragouts) mit den unterschiedlichsten Fleischsorten und Gemüsezutaten. Der couscous, ein Hartweizengrieß, der mit verschiedenen Fleischsorten serviert wird , wurde aus der arabischen Küche übernommen. Der Pfefferminztee (Thé à la menthe) ist wohl das bekannteste Getränk und krönt den Abschluß eines jeden Mahles. Buchtip : Couscous und Co. Spezialitäten aus Marokko, Tunesien und Algerien. |
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Gesundheit /
Medizinische Versorgung Marokko ist im Großen und Ganzen ein Land ohne besondere gesundheitliche Probleme, wenn man sich an einige Grundregeln hält: Trinken Sie kein Wasser aus Flüssen oder von den
"bunten" Wasserverkäufern. Trinken Sie nur das überall erhältliche
Mineralwasser aus Kunststofflaschen. Der praktische Arzt wird Médecin oder docteur genannt. Der Zahnarzt ist ein dentiste. Die Behandlung muß meist bar bezahlt werden. |
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Elektrizität In den neueren Gebäuden / Hotels ist 220/230V die gebräuchliche Spannung. In älteren Gebäuden findet man auch 100-115V, manchmal sogar beides. Die Frequenz ist 50Hz, wie bei uns. Die Steckdosen liegen meist in französischer Ausführung vor (zweipolig). |
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AnreiseMarokko besitzt 12 internationale Flughäfen in Agadir, Al Hoceima,
Casablanca, Dakhla, Fes, Laâyoune, Marrakech, Ouarzazate, Oujda, Rabat, Tanger und
Tetouan.
Bei der Anreise mit dem Auto fährt man am besten nach Algeciras in Spanien und setzt dort über die Straße von Gibraltar nach Marokko über. Achten Sie darauf, daß Sie Ihre "Grüne Versicherungskarte" dabei haben. Autos, Wohnwagen und Wohnmobile dürfen sich nicht länger als 6 Monate in Marokko aufhalten. Auf Marokkos Straßen ist vorsicht geboten, da die Einheimischen leider nicht als die besten Autofahrer gelten. Fußgänger, Esel, Eselkarren, Fahrräder und Autos bewegen sich zur gleichen Zeit auf den Straßen. Wenn man vermutet, daß die Polizei in der Nähe ist, verhält man sich korrekt. Andererseits gilt das Gesetz des stärkeren (oder dreisteren). Innerorts gelten 40 km/h und außerorts 100 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Wenn Sie von der Polizei angehalten werden, was relativ häufig vorkommt, bleiben Sie freundlich und gelassen. Versuchen Sie niemals den Polizisten Geld anzubieten. Bei Ausländern wird dies als Korruption angesehen (im Gegensatz zum Verhalten den eigenen Landsleuten gegenüber). Buchtip : Marokko-Land- und Straßenkarten
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Informationen erhalten Sie bei: TOURING CLUB MAROCAIN, 3 Avenue des F.A.R., Casablanca Tel.: (022) 26 52 31, Fax: (022) 26 23 86 |
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Zoll Zollfrei ein- und ausführen können Sie (pro Person) eine Flasche Wein und 250ml Spirituosen, 250g Kaffee, etwas Parfüm, 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250g Tabak. Professionelle Foto- und Filmgeräte und Sportausrüstungen werden im Paß vermerkt. Was Sie einführen, müssen Sie auch wieder ausführen. Die Ein- und Ausfuhr von marokkanischen Dirham ist verboten. |
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Verhalten Man sollte sich darüber im Klaren sein, daß man in Marokko das "Dar al-Islam", das Haus des Islam, welches von allen muslimischen Ländern gebildet wird, betritt. Man sollte daher d en moslemischen Kleidererwartungen gegenüber immer respektvoll gegenübertreten. Für Frauen ist es sehr ratsam, sich konventionell zu kleiden, lange Haare zusammenzubinden und die Schultern, die Oberarme und die Beine zu bedecken. Das Tragen eines BH ist hier unumgänglich. So gekleidet werden Sie respektiert und daher nicht als Freiwild betrachtet.Den gesamten Korantext und seine Bedeutung sind zusammen mit vielen Erläuterungen auf der Website:http://www.al-islam.com/GSite.htm erhältlich. Beim Fotografieren muß generell vorher um Erlaubnis gefragt werden. Erwachsene und Kinder lassen sich gerne fotografieren, erwarten allerdings eine Gegenleistung (5 Dirham oder kleine Geschenke). Das Fotografieren von militärischen Anlagen, Transportmitteln oder Personen ist absolut verboten. Verboten ist auch das Fotografieren von Zollämtern, Radiostationen, etc. Man gibt etwa 10% des Rechnungsbetrages als Trinkgeld. Gepäckträgern und ähnlichen "dienstbaren Geistern" gibt man 10 Dirham. Hilfspersonal (Kameltreiber, Mechaniker) erhält ca. 30-50 Dirham/Tag, qualifiziertes Personal (Führer, Chauffeur) ca. 100 Dirham/Tag. Staatlich lizensierte Fremdenführer erkennen Sie an einem Ausweis, den diese meist angesteckt oder an einem Band um den Hals tragen. Zur Erkundung der Altstädte sind diese Führer sehr zu empfehlen. |
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Adressen Fremdenverkehrsamt:
Botschaften in Marokko:
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